Sebastian Vettel (Ferrari): «Singapur zählt nicht»
Sebastian Vettel in Singapur
Ferrari-Pilot Sebastian Vettel wirft einen Blick zurück und einen voraus. «In Monza war es schön, auf dem Podest zu stehen. Noch schöner wäre es gewesen, wenn wir in Italien hätten gewinnen können. Aber ich habe dort gesagt – Geduld, das wird schon. Das sage ich deshalb, weil ich viel Vertrauen ins Team habe und weiss, was bei uns alles aufgegleist ist.»
Vettel ist nicht der Meinung, dass Singapur ein Schlüsselrennen ist oder dass Ferrari unter Gewinnzwang steht. «Wenn wir hier die WM-Führung nicht zurückerobern, geht die Welt auch nicht unter, Singapur zählt da über die ganze Saison gesehen nicht mehr oder nicht weniger als jeder andere Grand Prix. Wir müssen nur nach einem Rennen die Nase vorn haben – nach dem Finale von Abu Dhabi!»
Vettel ist der erfolgreichste Fahrer in Singapur, die Piste sollte zum Ferrari passen. Aber Seb meint: «Theoretisch sollten wir hier stärker sein als in Monza. Aber so einfach ist das nicht immer. Ein Beispiel: Ja, wir haben in Monte Carlo die erste Startreihe erobert, aber die Abstände waren wirklich gering, und es hätte auch ganz anders kommen können. In Belgien wurde erwartet, dass Mercedes dominiert, aber dann sind wir ihnen ganz ordentlich auf die Pelle gerückt. Es ist nicht mehr so, dass gewisse Strecken besser zum einen oder anderen Rennauto passen, diese Grenzen verschwimmen alle. Ich nehme einen Tag nach dem anderen und gebe nicht viel auf Papierform.»
Lewis Hamilton ist zwischen Monza und Singapur wieder mal um die halbe Welt gejettet – wo war eigentlich Vettel?
Sebastian: «Ich habe das vergangene Wochenende bei der Feier zu 70 Jahren Ferrari verbracht und mich in Maranello auf das kommende Rennen vorbereitet. Die Feierlichkeiten waren wirklich atemraubend. All diese tollen Autos! Von einigen habe ich als Kind geträumt, und diese Schmuckstücke aus all diesen Renndekaden dann an einem Ort zu sehen, das war wirklich sensationell.»
Ferrari und Red Bull Racing werden am Freitag von Singapur mit dem Kopfschutz Halo ausrücken. Sebastian meint: «Ich selber bin noch nicht oft damit gefahren. Du musst dich schon daran gewöhnen. Wir müssen uns auch ganz genau anschauen, was von den Halo-Streben vielleicht verdeckt wird – also wie wir Warnleuchten an der Piste erkennen oder ob die Startampel für alle Fahrer gut zu sehen ist. Wir müssen mehr damit fahren. Das gibt es schon noch offene Fragen, die erst im Laufe der Zeit beantwortet werden.»
Die Frage, die sich die Tifosi heute stellen: Kann Ferrari zurückschlagen? Diese Frage ist am kommenden Sonntag beantwortet.